Halt im Aufbruch

Halt im Aufbruch

Neues. Abschied.
Ungewissheit. Vorfreude.
Erwartungen, Erinnerungen.
Dankbarkeit, Vergessen.
Auf das eine kommt das ganz andere.
Übergang. Umgewöhnung.
Loslassen.

Das Lebenstempo hat es manchmal eilig,
Ereignisse scheinen sich zu überschlagen.
Kann ich es wagen einfach mitzugehen?
Es mag mir manchmal einfach alles zu schnell gehen,
bin nicht immer bereit, gleich mitzugehen.
Will manchmal lieber stehen bleiben und im Jetzt verweilen.

Ein anderes Mal reicht meine Geduld nur kaum,
will weiter in die Zukunft schau’n.
Doch seh‘ ich einfach kein Vorwärtskommen.
Wer bestimm mein Lebenstempo,
sagt, wie schnell die Zeit vergehen darf?

Was ist mit einem Metrum, einer Konstante und einem Taktgeber?
Jemand, der sich im Gleichschritt bewegt,
der nicht wie der Wind einfach vergeht,
jemand, an den ich mich hängen kann,
wann immer ich es brauch, jetzt und dann,
der mir vorangeht.

Gott ist immer gleich.
Gleichbleibend und niemals zu schnell oder zu langsam.
Er bewegt sich immer gleich.
Wie frisches Wasser, das aus einer Quelle quillt,
plätschernd, erfrischend, klar.
Es behält die gleiche Form,
ist unaufhörlich, ununterbrochen,
pausenlos die gleiche Konsistenz.

So ist Gott.
Mein Halt und meine Beständigkeit,
mein Fels und das, was bleibt.
Standfest, im Boden verwurzelt wie ein alter starker Baum.
Wetterfest und für jeden Sturm geeignet.
Nicht nur ein Traum.
Das ist mein Gott, mein Begleiter.
Der Taktgeber für hektische Zeiten,
der Maßstab meiner Geschwindigkeit.

Wenn Umstände was anderes vorgeben,
meine Orientierung weit und breit nicht zu finden ist,
dann ist mein Gott das, was gleichbleibt.
Immer derselbe ohne Ablauffrist.
Verlässlich.
Treu.
Für mich da.
Ich schaue und betrachte,
bewundere und beachte
alles um mich herum.
Bewunderung.
Ich kann einfach schauen und still sein,
sehen, was du tust, Herr.

Hoch und grün steht eine Tanne,
neben einer andern.
Am Himmel überall Nebel,
das Grün bildet einen perfekten Kontrast zum Himmel.
Stille. Wind bewegt die hohen großen Tannen leicht hin und her.
Ein Meer von Bäumen.
Ich geh ein Schritt weiter in den Wald
Und mache an einer Lichtung halt.
Schwache Lichtstrahlen wagen ihren Weg durch die Baumnadeln
Und beleuchten das feuchte Gras.
Die Lichtung erstrahlt satt und grün,
leuchtend und klar.

Ich gehe weiter und blicke den Weg entlang.
Nehme den Duft von Bäumen im Wald angenehm war,
Der Wald legt sich mit seiner anregenden Stille auf das Gemüt.

Ich staune über deine Schöpfung,
alles aus deiner schöpferischen Hand.
An die Hand nimmst du mich,
ich hab meinen Halt gefunden
und kann deshalb auch mal stehen bleiben für ein paar Stunden.

Gedanken kommen zur Ruhe,
was ich auch tue,
ich kann gewiss sein, du bist da.
Es ist ganz klar, es klingt fast zu einfach.
Dennoch ist es wahr.

Halt im Neuanfang.
Beständigkeit im Aufbruch.
Das kannst nur du geben, Herr.