Reden mit Papa
Gebet ist etwas Natürliches oder man kann auch einfach sagen „Reden mit Papa“. Also Reden mit dem Papa im Himmel, Gott.
Wir reden mit unseren Freuden, wenn es Neuigkeiten gibt, wir rufen jemanden an, wenn wir uns alleine fühlen. Wir heulen uns aus bei der besten Freundin, wenn etwas nicht nach unserem Plan läuft. Sei es ein Männerabend oder eine Pyjama-Party- Reden bestimmt die meiste Zeit in Gesellschaft und ist der Motor von guten Beziehungen. Ich liebe meinen Papa im Himmel und ich kann sagen, dass ich zu ihm eine Beziehung habe. Wie diese also pflegen, wenn nicht reden?
Beten klingt in unseren Kreisen häufig so verstaubt; schmerzende Knie auf einer kalten Kirchenbank, nächtliche Bet-Zeremonien von Mönchen und Nonnen, Gebetsformeln und Floskeln, eine Kerze anzünden und dabei an jemanden denken… alles schöne Dinge, doch ist beten nur das?
Gleichzeitig ist es weit verbreitet, dass Beten an einen Ort gebunden ist. Aber wen hat man schon gerne als Freund, den man immer nur an einem und demselben Ort vorzufinden weiß und den man auch nur von dort aus erreichen kann?
Warum nicht einfach einfacher gedacht – beten im jetzt und hier, wo immer du bist. Ich sag dir, es ist mindestens genauso easy mit Gott zu reden wie mit einem engen Freund. Gute Handynetze, preiswerte Flatpreise und unzählige Chat-, Anruf- und Video-Chat-Anwendungen lassen keinen Wunsch der Kommunikation offen. Und ja, mit Gott ist es sogar noch krasser – er ist überall, wo du auch bist. Das heißt, es gibt keinen Raum, indem der Empfang gestört ist – das toppt die besten Netzanbieter im Mobilfunk. Die Bibel sagt dazu „Ich bleibe alle Tage bei euch und verlasse euch nicht, bis ans Ende der Welt“ – das ist ein Zitat von Jesus, Gottes Sohn. Gott ist also jederzeit erreichbar. Was hindert mich also daran, überall mit ihm über das zu reden, was mich gerade beschäftigt?
Ich finde es ein riesen Privileg, zu wissen, dass Gott mich überall hin begleitet. Und dass bekanntlich Beziehungen und auch Partnerschaften mit guter und ehrlicher Kommunikation am wenigsten scheitern oder kaputt gehen, lässt mir vor Augen führen, wie kostbar es ist, Gott in allem mit einzubeziehen. Ich möchte eine aufrichtige und ehrliche Beziehung zu ihm und er freut sich, wenn ich das Gespräch mit ihm suche. Das versteh ich unter Gebet und ich weiß, dass es das A und O zu deinem Verhältnis zu Gott ist. WAS du betest, ist eine andere Sache. Aber letztendlich geht es gar nicht so genau um das was. Ich würde mich von meiner Freundin ziemlich unter Druck gesetzt fühlen, wenn ich wüsste, dass sie nur ganz bestimmte Dinge aus meinem Mund hören möchte und auf lange Sicht wäre es eine Beziehung, bei der ich nicht ich selbst sein kann und mich verstellen müsste. Doch Gott möchte DICH. Das heißt so, wie du mit den Menschen in deinem Umfeld, die dir am nähsten stehen, auch redest. Was dabei herauskommen kann, ist ein fantastischer Mix aus deinen Fragen, Klagen, Bitten und deinem Danke für das ein oder andere Schöne. Beten ist keine feste Formel und kein Auswendiglernen. Es kann das Natürlichste überhaupt sein und ein riesen Geschenk. Nur anfangen musst du selbst. Papa im Himmel wartet. In Psalm 50 Vers 15 in der Bibel heißt es „Rufe mich an in der Not, …“. Das ist nur einer von vielen Gründen, mit dem Beten anzufangen.
Challenge: Hast du dich schon mal gefragt oder geärgert, dass du zu viel mit einer Freundin oder einem Freund geredet hast? Vermutlich eher nicht. Kleiner Tipp für bereits Vielbeter oder die sich als solche bezeichnen: es gibt kein zu viel oder zu oft. Das Einzige, was sich dabei ändert, ist, dass sich dein Herz für Gott verändert.